Epiphaniaswoche Heiligkreuztal 2.-6.1.2024
Die diesjährige Epiphaniaswoche fand traditionsgemäß vom 2. bis zum 6. Januar in Heiligkreuztal statt. Praeses Chori war Klaus Wunsch. Als Kantorin leitete Elisabeth Hofmann die Singübungen und verstand es dabei, mit ihrer Frische und ihrem Engagement den Konvent mitzureißen. Für die konkrete Umsetzung des Gelernten musste man dann, wie bei Wochen üblich, früh aufstehen, um mit der Matutin das erste Stundengebet noch bei tiefer Dunkelheit im Kapitelsaal des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters zu singen. Walter Pehl legte die Homilien aus, die sich mit den Geburten bedeutender Gestalten des Alten Testaments beschäftigten. Anders als bei vielen anderen Wochen ging es nicht sofort zum Frühstück, sondern es schlossen sich nach kurzer Pause die Laudes an. Erst dann konnte man beim Frühstück mit heißem Kaffee die Müdigkeit vertreiben, falls dies bei den Stundengebeten noch nicht erfolgt war. Die Sext um die Mittagszeit, die Vesper vor dem Abendessen und die Komplet als das den Tageslauf beschließende Nachtgebet fanden dann in der jetzt als evangelische Kirche genutzten Nonnenempore des Klosters statt. Immer wieder nahmen auch Gäste an diesen Stundengebeten teil. Die Psalmen und Hymnen zogen die Teilnehmenden noch einmal richtig in das weihnachtliche Wunder der Menschwerdung Christi hinein. Siegfried Müller sorgte als Luminarius dafür, dass man selbst bei Dunkelheit die Stundengebete im rechten Licht feiern konnte. Als Rectores Studiorum betätigte sich das Ehepaar Lucia Scherzberg und August H. Leugers-Scherzberg. Thema bildeten christlicher Widerstand und Protest des 20. und 21. Jahrhunderts. Vorgestellt wurden der evangelische von den Nazis hingerichtete Pfarrer Helmut Hesse, die Theologin Elisabeth Schmitz, der Jesuitenpater Alfred Delp und Willi Graf, ein Mitglied der Weißen Rose. Lucia Scherzberg berichtete dann in der letzten Studieneinheit über die Initiative Maria 2,0. Die Gemeinschaft unter den Mitgliedern des Konvents wurde aber nicht nur während der Stundengebete, des Studiums und der Singübungen, sondern auch im gemeinsamen Beisammensein während des Essens und vielfach nach der Komplet beim Zusammensein im Gewölbekeller vertieft. Erholung war vor allem in der Mittagspause möglich. Wer wollte, konnte sich bei Spaziergängen in den weitläufigen Anlagen des Klostergartens erholen und die Stille der winterlichen Natur in sich aufnehmen. Höhepunkt und Abschluss der Woche bildete dann die Messe am Epiphaniastag. Celebrans und Hebdomadarius war Alexander Beck, während Walter Pehl die Predigt hielt. Die Kollekte ging an ein Projekt der Aktion Sühnezeichen zur Versöhnungsarbeit zwischen Israelis und Palästinensern. Das Mittagessen brachte dann den endgültigen Abschluss einer intensiven Woche, die die Mitglieder des Konvents in das neue Jahr begleitete.
Stefan Zizelmann