Spiritualität
Das besondere Merkmal der Gottesdienste in den Gregorianischen Wochen ist die Verwendung der Musik des Gregorianischen Chorals für die biblischen und liturgischen Texte in Luthers deutscher Sprache. Dadurch werden spirituelle Erfahrungen eigener Art eröffnet:
Die Gregorianik schließt das Gehör und die Seele auf für die Texte des Psalters als dem Lieder- und Gebetbuch der Bibel;
ihr meditativer Charakter ist hilfreich für heutige Menschen in ihrer Unruhe;
sie verbindet uns mit dem Gebet von Juden und Christen früherer Zeiten und anderer Konfession;
ihre wiederholbaren Formen leiten zu regelmäßiger Anbetung und Fürbitte an.
Gregorianik ist mehr als eine Ausschmückung des Gottesdienstes, nämlich eine geschichtlich gewachsene Formenwelt gottesdienstlichen Handelns.
Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die den Konvent bilden, sind – je nach Bereitschaft und Können – aktiv an den Gottesdiensten beteiligt durch die Wechselgesänge (Antiphonen, Psalmodie und Responsorien) oder in dem Vorsängerchor (Schola).
Chorpraxis und musikalische oder theologische Kenntnisse werden nicht vorausgesetzt. In jeder Woche wird für Interessierte eine Einführung in die Kirchliche Arbeit Alpirsbach und in die Gregorianik angeboten.
Die Kirchliche Arbeit Alpirsbach richtet in Alpirsbach und an anderen Orten wie Heiligkreuztal, Gernrode, Blaubeuren, Urach, Bursfelde, Lippoldsberg, Loccum, Jerichow ,Fürstenwalde Gregorianische Wochen zu den Festzeiten Epiphanias, Ostern und Pfingsten sowie als Sommer- und Herbstwochen aus. Diese erstrecken sich in der Regel über fünf bis acht Tage und erhalten ihre geistliche Ausrichtung durch
die Stundengebete:
Morgenlob (Matutin mit Predigt, Laudes),
Mittagsgebet (Sext),
Abendgebet (Vesper),
Nachtgebet (Complet);
die Evangelische Messe gegen Ende der Woche;
das Studium über Fragen des Glaubens, der Bibel, des Gottesdienstes, der Kirche.
Einen Schwerpunkt der Wochen bildet das Erlernen des Gregorianischen Chorals für die Stundengebete und die Evangelische Messe. Die verbleibende Zeit ist der persönlichen Begegnung und der Ruhe vorbehalten.